CDU-Stadtverband Marl

„Wenn die Bienen sterben, stirbt der Mensch“

Das Thema der Veranstaltung der CDU Brassert-Lippe stieß auf große Resonanz und sorgte für einen vollbesetzten Saal in der Kleingartenanlage „Zum Sauerbruch“.

Angelika Dornebeck von der CDU begrüßte den Vorsitzenden des Kleingartenvereins und passionierten Imker Wolfgang Fuchs, der zur Veranstaltung eine sehr informative Ausstellung zum Thema Imkerei vorbereitet hatte. Anschließend berichtete Rita Stockhofe (MdB) von Ihrer Tätigkeit im Landwirtschaftsausschuss.

Am besten funktionieren ökologische Interessen in freundschaftlicher Zusammenarbeit. Deshalb informierte der Kreislandwirt Georg Schulte-Althoff über die Arbeit als Landwirt. Längst ist aus dem einfachen Bauern ein Unternehmer mit viel Bürokratie und strengen Auflagen geworden. Dank GPS werden inzwischen viel weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Da diese aber auch effizienter wirken, sind kaum noch Wildkräuter, Klatschmohn und Löwenzahn auf oder an den Feldern zu finden. Die von Reinhard Entrup, Landwirtschaftskammer NRW, vorgestellten Förderprogramme der EU zum Erhalt der Bienen und Insekten, unterliegen sehr strengen Auflagen und Kontrollen und sind für Landwirte unwirtschaftlich. Erzielt ein Landwirt mit einem Hektar Ackerland, auf dem Mais angebaut wird, einen durchschnittlichen Ertrag von 1400,- Euro, erhält er für einen Hektar auf dem er Wildkräuter aussäht nur 1200,- Euro aus dem Fördertopf. Zu den strengen Kontrollen, hohen Auflagen und der umfangreichen Antrags- und Ablaufprotokolle riskiert er bei dem kleinsten Fehler die Streichung der gesamten Förderung!

Trotzdem haben einige Landwirte, dazu zählen auch die Höfe von Andreas Vortmann (vielen als Erdbeerbauer bekannt) und Rita Stockhofe, einen Teil ihrer Ackerfläche dem ökologischen Naturschutz zur Verfügung gestellt.

Städte können durch „Urban Gardening“ erheblich zum Erhalt der Bienen und Insekten beitragen. Die CDU Marl hat bereits im Rat der Stadt Marl dafür einen Antrag gestellt, der bedauerlicherweise nicht bei allen Fraktionen unterstützen findet. Obwohl in der Ausschusssitzung einige interessierte Bürger anwesend waren, die bereit sind eine städtische Fläche zu übernehmen, steht die Verwaltung dem Vorhaben noch skeptisch gegenüber. Dadurch würde die Stadt nicht nur Kosten sparen (sie muss diese Flächen nicht mehr pflegen), sondern auch zum Erhalt der Bienen und Insekten beitragen. Und das Ehrenamt in Marl funktioniert, erleben wir in der Jugend- und Flüchtlingsarbeit und vielen anderen Bereichen tagtäglich.

Nach den Vorträgen endete die Veranstaltung mit einer angeregten Diskussionsrunde und dem Wunsch einer Fortsetzung zum Thema „Schädlinge gibt es nicht, alle Tiere sind nützlich, auch wenn sie nur als Futter dienen“.