Windräder in Marl
Sehr geehrter Herr Landrat Süberkrüb, sehr geehrter Herr Bürgermeister Arndt,
die Marler CDU hat von Anwohnern des Ortsteils Polsum erfahren, dass neben dem geplanten.
Windrad in der Nähe der ehemaligen Schachtanlage Polsum zwei weitere Windräder in der nahen Umgebung geplant seien, u.a. sogar eine Anlage auf der Schachtanlage selbst. Letzterer Standort wäre für viele Polsumer Bürger ein „Schlag ins Gesicht“, die sich seit Jahren für die Umsiedlung eines Raiffeisenmarktes an der Grenze zu Herten-Bertlich sowie eines ansässigen landwirtschaftlichen Lohnunternehmers aus Polsum an diesen Standort einsetzen. Beides würde den Schwerlastverkehr in Polsum minimieren, Straßen schonen und damit städtisches Vermögen schützen.
Windenergieanlagen (sog. Windvorrangzonen) beschlossen. Dieser Beschluss hat sich mittlerweile als eklatante Fehlentscheidung herausgestellt, da die Stadt durch die Aufhebung jegliche Einflussnahme auf den Bau von Windradanlagen auf ihrem Stadtgebiet verloren hat. Mittlerweile gibt es ernsthafte Bedenken, was die Auswirkungen von Windradanlagen auf Mensch und Tier betrifft. Das Land Dänemark hat aus diesem Grunde ein faktisches Ausbau-Moratorium beschlossen.
Im Weiteren erreichen neue Windradanlagen zur damaligen Zeit nicht geahnte Höhen von über 200 Metern und sind damit 50 Meter höher als der Kölner Dom. Diese hohen Anlagen verschandeln aus Sicht der CDU die schöne Polsumer Landschaft. Wer aus der Stadt Gelsenkirchen kommend nach Polsum fährt, wird diese Meinung am Beispiel des Frentroper Windrades nachempfinden können.
Da durch die Aufhebung der Windvorrangzonen keine Eingrenzung von möglichen Windradanlagen möglich ist, bitte ich um Beantwortung folgender Fragen
1. Auf welchen Flächen wäre aktuell der Bau einer Windradanlage möglich und
2. Wie viele Anträge oder Anfragen zum Bau von Windradanlagen liegen dem Kreis vor? Welche Ortsteile sind hiervon betroffen (nach Möglichkeit mit Ortsangabe)?
Sollte die Beantwortung der Frage 1 zu aufwendig sein, so reicht auch eine Ausweisung der Flächen, auf denen der Bau einer Windradanlage nicht möglich ist.
Die Marler CDU trägt die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende im Grunde nach mit. Wir fordern jedoch einen differenzierten Blick auf dieses Thema, was ein „Schwarz-Weiß-Denken“ verbietet. Die Errichtung eines Windparks in Polsum steht aus unserer Sicht konträr zum gerade erst beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) 2025+, welches ein attraktives dörfliches Erscheinungsbild beinhaltet.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Arndt,
die Stadt Marl entwickelt sich immer mehr zum Negativ-Beispiel, was den Bau von Windrädern im Einklang mit Bürgerinteressen betrifft. Ratsmitglieder aus benachbarten Städten schütteln nur den Kopf über den damals gefällten Ratsentscheid, der diese Entwicklung erst möglich gemacht hat.
Zum Begehen von Fehlern gehört das erkennen und daraus lernen dazu. Die Marler CDU hat den damaligen Ratsbeschluss als Fehler erkannt und daraus gelernt. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Interessen der Marler Bürger bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort wieder stärker berücksichtigt werden können.
In diesem Sinne und Glück Auf!
Thomas Terhorst
Stadtverbandsvorsitzender