CDU-Stadtverband Marl

Antrag des Rates: Start4Chem nach Marl holen – Stärkung des Chemiestandortes und Schaffung von Zukunftsperspektiven

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Werner Arndt,

bitte setzen Sie folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Ratssitzung:

1. Der Rat der Stadt Marl beauftragt den Bürgermeister, mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen in Gespräche über eine Ansiedlung des Ruhrkonferenz-Projektes „Start4Chem“ in Marl einzutreten.

2. Der Rat der Stadt Marl beauftragt den Bürgermeister mit einer Standortsuche für die Ansiedlung des Start4Chem-Labs in Marl.

Begründung:

Der Chemiepark Marl ist einer der größten Chemiestandorte in Deutschland und ist hervorragend an das europäische Straßen-, Schienen- und Wasserstraßennetz angebunden. Das Gelände erstreckt sich über eine Fläche von mehr als sechs Quadratkilometer und bietet rund 10 000 Arbeitsplätze für Menschen aus unserer Stadt und aus unserer Region. Die Firmen im Chemiepark sind zugleich starke Partnerinnen in der Ausbildung von jungen Menschen, die in das Berufsleben starten. Neben Evonik, ihren Tochtergesellschaften und Beteiligungen sind 17 weitere Unternehmen angesiedelt.

Die rund 100 Produktionsanlagen stehen in einem engen stofflichen und energetischen Verbund und werden zum größten Teil rund um die Uhr betrieben. Mehr als vier Millionen Tonnen Produkte jährlich starten von hier aus ihren Weg in die ganze Welt.

Im Jahr 2023 wird der Chemiepark, der 1938 gegründet wurde, sein 85-jähriges Jubiläum feiern können. Nach Auffassung der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Marl dürfen wir uns jedoch nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern haben dafür Sorge zu tragen, dass der Chemiepark und die daraus resultierende Wertschöpfung auch in der Zukunft für einen starken Wirtschaftsstandort in Marl Garant ist.

Wie kaum eine andere Region verfügen wir im Ruhrgebiet über industrielle Kompetenz und Erfahrung. Gleichzeitig haben wir eine dichte Hochschullandschaft aufzuweisen. Durch die konsequente Schaffung und Stärkung von Wissensverbünden zwischen Hochschulen, aber auch zwischen Hochschulen und Unternehmen werden die Industrien der Zukunft im Ruhrgebiet stattfinden. Ein Ziel muss es daher sein, neue Forschungseinrichtungen in das Ruhrgebiet zu holen oder vorhandene Einrichtungen auszubauen, um das Ruhrgebiet auch als Forschungsstandort zu stärken und zu verankern.

Im Rahmen der „Ruhrkonferenz“ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen wurde unter anderem das Projekt „Start4Chem“ entwickelt. Mit der Start4Chem-Infrastruktur-Einheit soll ein starker Ort für Transfer, Gründung und ein internationales Research & Development-Netzwerk für potentielle Gründer im Chemiekontext geschaffen werden. Durch die Infrastruktur wird eine gründungsorientierte Kultur in der Chemie ermöglicht. Aus Sicht der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Marl gehört dieses Vorhaben nach Marl: Hier sitzt der Chemiestandort im Ruhrgebiet. Hier forschen die Unternehmen, hier betreiben sie Wertschöpfung und zwar international. An keiner anderen Stelle im Ruhrgebiet macht das „Start4Chem“ daher mehr Sinn als bei uns in Marl.

Zugleich kann mit einer Ansiedlung des „Start4Chem“ in Marl die bestehende Lücke bei den Wissenschaftseinrichtungen in unserem Teil des Ruhrgebietes geschlossen werden und hiervon ein echter Innovations- und Gründungsimpuls für unsere Stadt und unsere Region ausgehen, was wiederum die Zukunftsperspektiven von jungen Menschen wie von älteren Erwerbstätigen steigern kann.

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Marl möchte daher mit diesem Antrag erreichen, dass der Bürgermeister zum einen aktiv mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen Gespräche aufnimmt, um das „Start4Chem“-Lab nach Marl zu holen. Und zugleich bedarf es einer Standortsuche, da für das „Start4Chem“-Lab Infrastruktur geschaffen werden muss.