CDU-Stadtverband Marl

Änderungsantrag des Rates: "Antrag der SPD - Fraktion betreffend Bauprojekt "Waldpark" (Jahnstadion/alte Waldschule)

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Werner Arndt,

bitte setzen Sie folgenden Änderungsantrag zur Vorlage 2022/0256 auf die Tagesordnung der kommenden Ratssitzung.

1. Die Verwaltung wird beauftragt für das anvisierte Bauprojekt "Waldpark" (Jahnstadion/alte Waldschule) einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, der lediglich eine Bebauung im Jahnstadion vorsieht. Der alte Aufstellungsbeschluss verliert seine Gültigkeit.

2. Die Bebauung des Jahnstadions soll dabei unter folgenden Prämissen erfolgen

a) Berücksichtigung eines Anteils von 50 % sozial geförderten Wohnraums.

b) Berücksichtigung einer ökologisch nachhaltigen Bebauung mit Dachbegrünungen, Versickerung von Regenwasser auf dem Gelände und einer erneuerbaren Energieversorgung mit kalter Nahwärme sowie Photovoltaik.

c) Entwicklung des Jahnstadions-Areals als Quartier mit einer Kindertagesbetreuung sowie Angeboten für ältere Menschen.

3. Der übrige Jahnwald bleibt von der Bebauung unberührt. Die Verwaltung wird beauftragt den Wald klimaresilient umzubauen.

4. Für die Marler Sly Dogs ist eine Ersatzspielfläche auf Marler Stadtgebiet zu suchen.

5. Weiter wird die Verwaltung beauftragt einen interfraktionellen Arbeitskreis zur Neugestaltung des Jahnwaldes/Jahnstadions einzusetzen.

Begründung:

Nach 18 Jahren der Planung und ohne neue Faktenlage wendet sich die SPD plötzlich gegen die angestrebte Bebauung der Fläche des ruinösen Jahnstadions und dessen baufälliger Tribüne in Hüls.

Das Jahnstadion nicht mit hochwertigen Wohnungen zu bebauen, ist ein herber Rückschlag für den Stadtteil neben der seit über 20 Jahren stockenden Grundsanierung der Hülser Fußgängerzone. Denn die Bebauung des Jahnstadions ist ein Schlüsselprojekt für die Entwicklung unserer Stadt und insbesondere für Hüls.

Zudem hängt das Sportstättenkonzept finanziell an den einkalkulierten Verkaufserlösen, was ein schwerer Schlag für die Bereitstellung weiterer Sportstätten, unter anderem für den TSV Marl-Hüls, darstellt, dessen zweiter Kunstrasenplatz daran hängt. Darüber hinaus war mit dem Vorhaben die klare Absicht verbunden, die Kaufkraft in Hüls und im Marler Osten zu steigern, um die Fußgängerzone, um den örtlichen Einzelhandel und die Hülser Gastronomie anzukurbeln.

Politik darf sich korrigieren, aber Verlässlichkeit muss auch ein Kriterium sein. Wenn man in dieser Frage umfällt und gemeinsam getroffene Entscheidungen umstößt, in welchen anderen Themen wird man es dann ebenfalls tun?

Dazu kommt, dass die SPD-geführte Bundesregierung beschlossen hat, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Runter gerechnet auf Marl wären das ca. 400 Wohnungen, die jedes Jahr in Marl gebaut werden. Hier hinkt Marl, auch aufgrund zahlreicher Bauverhinderungen durch die SPD, deutlich hinterher.

Sollte es politisch nicht mehr möglich sein, den Aufstellungsbeschluss umzusetzen, so muss doch zumindest das Stadion-Areal bebaut werden. Dies entspricht auch der ursprünglichen Variante. Dabei sollte das Augenmerk auf die Schaffung von bezahlbarem und ökologisch nachhaltigen Wohnungsbau mit angrenzender Kindertagesstätte sowie Angeboten für ältere Menschen gesetzt werden.

Durch die Bebauung des Stadions bleibt der Jahnwald erhalten. Dieser ist dann klimaresilient umzubauen.

Weiter einhergehend mit dem Beschluss, ist die Suche nach einem Ersatzspielort für die Marler Sly Dogs. Dies könnte z.B. der aufgegebene Fußballplatz an der Willy-Brandt-Gesamtschule oder aber eine andere Fläche in Marl sein.

Mit freundlichen Grüßen