Einführung des mobilen Arbeitens in der Stadtverwaltung Marl
Sehr geehrter Bürgermeister Werner Arndt,
bitte setzen Sie folgenden Antrag auf die Tagesordnung des kommenden Haupt- und Finanzausschusses und des Rates:
Der Rat der Stadt Marl beauftragt die Verwaltung die Grundlagen dafür zu schaffen, dass mobiles Arbeiten in der Stadtverwaltung dauerhaft implementiert wird.
In diesem Zuge wird die Stadtverwaltung
1. eine Kategorisierung der Arbeitsplätze vornehmen, welche aufgrund ihrer Tätigkeit vom mobilen Arbeiten ausgeschlossen sind (z.B. Müllwerker beim ZBH etc.),
2. einen Investitionsplan aufstellen, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze für das mobile Arbeiten geeignet sind, in den kommenden zwei Jahren mit digitalen Endgeräten auszustatten,
3. eine Betriebsvereinbarung mit der Mitarbeitervertretung abschließen, die die Rahmenbedingungen von mobilen Arbeiten definiert und regelt, wie z.B. Mindest- und Höchstanzahl der Wochentage etc.,
4. im Zuge der Rathaussanierung die baulichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass von Beginn an eine Vielzahl von Co-Working-Spaces geschaffen werden,
5. prüfen, wie viele Büroflächen in qm-Zahl durch mobiles Arbeiten eingespart werden sowie welche Verwaltungsstandorte (Büroflächen) durch das neue Bürokonzept „Mobiles Arbeiten“ aufgegeben werden können.
Begründung:
Die Corona-Krise verändert das Arbeiten in der Wirtschaft und vielen anderen Behörden, so auch in der Stadtverwaltung Marl. 54 Prozent der Verwaltungsmitarbeiter arbeiten derzeit von zu Hause. Damit nimmt die Stadtverwaltung eine Spitzenposition beim mobilen Arbeiten in Deutschland ein. Was vor gut 1,5 Jahren noch undenkbar schien, konnte von der Verwaltung sehr schnell implementiert und organisiert werden. Weder eine vorherige Implementierung eines DMS war erforderlich, noch langwierige Verhandlungen mit Mitarbeitervertretungen waren ein Hinderungsgrund, mobiles Arbeiten an über der Hälfte der Verwaltungsarbeitsplätze einzuführen.
Die Corona-Pandemie zeigt damit auch Chancen auf, die genutzt werden müssen. Positiv ist, dass in Marl alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von zu Hause arbeiten, auf die gleiche digitale Infrastruktur zugreifen können, wie an ihren Arbeitsplätzen in der Verwaltung. Damit wird eine wichtige Voraussetzung zum mobilen Arbeiten bereits jetzt erfüllt.
Mobiles Arbeiten eröffnet vielerlei Chancen, nicht nur über Optimierungen in der Verwaltung zu reden, sondern auch umzusetzen. Zum Beispiel Kosten zu reduzieren, indem beanspruchte Bürofläche auf das erforderliche Maß reduziert wird und nicht mehr benötigte Standorte aufgegeben werden können. Instandhaltungs- und Betriebskosten können so nachhaltig reduziert werden.
Mobiles Arbeiten, bei Sicherstellung vernünftiger Rahmenbedingungen, z.B. entsprechender Kinderbetreuung, erhöht die Flexibilität, nicht nur für Arbeitgeber sondern auch für die Mitarbeiter und erhöht damit Motivation, Mitarbeiterzufriedenheit und die Arbeitsergebnisse. Damit kann die Stadtverwaltung Marl als Teil des öffentlichen Dienstes mit weichen Faktoren im Wettbewerb um die besten Kräfte mit anderen Verwaltungen punkten und Vorreiter des mobilen Arbeitens werden.