Sehr geehrter Herr Gesser,

bitte setzen Sie folgenden Antrag auf die Tagesordnung des kommenden Kulturausschusses:

1. Die Verwaltung erläutert die Hintergründe zur plötzlichen Vakanz der Leitung der Marler Stadtbibliothek und das weitere Vorgehen zur Nachbesetzung. Sie erklärt zudem, inwieweit das bisherige berufliche Anforderungsprofil geöffnet werden kann, sodass auch Quereinsteiger mit Leitungserfahrung als Bewerber in Frage kommen.

2. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit, mit Blick auf den auch in der Bibliotheksszene vorhandenen Fachkräftemangel und die seit mehr als zwei Jahren vorhandene Vakanz der Leitung des Türmchens, eine Zusammenlegung der Bibliotheksleitungen der Kinder- und Jugendbibliothek und der Erwachsenenbibliothek sinnvoll und möglich ist sowie zu einer (auch monetären) Attraktivitätssteigerung der Stellenausschreibung beitragen kann.

Bei dieser Fragestellung geht es ausschließlich um die Leitungsfunktion für beide Einrichtungen. Der Standort des Türmchens und die Trennung von der Bibliothek wird nicht in Frage gestellt.

3. Die Verwaltung wird beauftragt zeitnah und unbürokratisch ein stationäres elektronisches Zahlungssystem sowie das Lastschriftverfahren zum Einzug der Jahresgebühren einzuführen.

Begründung:

Die Marler Stadtbibliothek ist seit mehreren Jahren ein Sorgenkind in der Marler Kulturszene. Personalmangel bis zu langen Vakanzen der Bibliotheksleitungen und damit einhergehende eingeschränkte Öffnungszeiten, veraltete Zahlungssysteme sowie Räumlichkeiten, die den Charme der 80er Jahre versprühen, tragen nicht zur Attraktivität der Marler Erwachsenenbibliothek bei.

Gerade die Personalproblematik hat in den vergangenen Jahren für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Nun erfahren wir, dass die neue Bibliotheksleitung innerhalb der Probezeit gekündigt hat. Wir möchten gerne die Hintergründe erfahren, insbesondere aber einen Blick auf das weitere Verfahren zur Nachbesetzung.

Leider müssen wir auch bei der Leitung der Kinder- und Jugendbibliothek erkennen, dass die Stelle seit mehr als zwei Jahren unbesetzt ist. Wir müssen hier die Tatsache des Fachkräftemangels in der Bibliotheksszene zur Kenntnis nehmen und überlegen, wie wir dieses Problem zumindest in Marl lösen können. Eine Möglichkeit könnte sein, durch die Zusammenlegung der beiden Leitungspositionen und einer damit einhergehenden besseren Vergütung, Marls Chancen auf dem Stellenmarkt zu erhöhen. Unter den genannten Gesichtspunkten ist eine Zusammenlegung eine Überlegung und Prüfung wert.

Dazu erreichen uns Beschwerden von Bibliotheksnutzern, die sich über veraltete Zahlungsmodalitäten in der Bibliothek beschweren. So muss die Jahresgebühr vor Ort und bar entrichtet werden. Geschieht dies nicht, ist beispielsweise keine Online-Reservierung von Medien möglich. Dass dies anders geht, beweist die Bibliothek aus der Nachbarstadt Herten. Hier können die Jahresgebühren bequem per Lastschriftverfahren eingezogen werden: https://www.herten.de/bildung/stadtbibliothek/service-angebote/kundinkunde-werden.html.  Die Umstellung der Zahlungsmodalität muss unabhängig von der Standortfrage der Bibliothek möglich sein.