CDU-Stadtverband Marl

Antrag des Umweltausschusses: klimaneutrales Gewerbe- und Industriegebiet gate.ruhr

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Werner Arndt,

 

bitte setzen Sie folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Rates:

Die Verwaltung wird beauftragt mit der Evonik Industries sowie der E.ON Energie Deutschland GmbH Gespräche zur klimaneutralen Energieversorgung von gate.ruhr aufzunehmen.

Begründung:

 

Das Ziel Klimaneutralität zu erreichen wird auf europäischer, nationaler und auch kommunaler Ebene mit immer ambitionierteren Zeithorizonten versehen. Die Stadt Marl und große Teile des Rates unterstützen diese klimapolitischen Ziele. Dies drückt sich u.a. in dem Beschluss des Rates zum Klimanotstand aus. Zur Erreichung des Ziels „Klimaneutralität“ stellen sich viele Fragen, z.B. wie wird die Energiewelt im Jahr 2030 aussehen oder wie werden wir (Unternehmen, Kommunen, Verbraucher, Bürger…) uns wohl bis 2030 angepasst haben, um in diesem neuen Umfeld als Unternehmen und Kommune erfolgreich zu sein, wenn uns Innovationen in ein neues Energiezeitalter geführt haben?

Dazu kann man feststellen, dass weder ein Mangel an verfügbaren technologischen Lösungen noch ein signifikanter Investitionsbedarf bzw. eine Investitionsbereitschaft seitens der Unternehmen und Kommunen wesentliche Hürden bei der Erreichung der ambitionierten Klimaziele darstellen.

In Marl sind wir in der glücklichen Lage, dass der Chemiepark für seine Produktion erhebliche Mengen an Wasserstoff benötigt. Das Unternehmen EVONIK hat sich daher mit mehreren namhaften Unternehmen zu dem Projekt „GET H2 Nukleus“ zusammengeschlossen. Ziel des Projektes ist es, den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom (im wesentlichen Windstrom aus Norddeutschland) in den RWE Kraftwerken/Lingen mittels Elektrolyseanlage in grünen Wasserstoff umzuwandeln und in das Ruhrgebiet zu liefern. Dazu werden die bestehenden herkömmlichen Gasleitungen mit insgesamt 130 km Länge von Lingen bis zum Chemiepark Marl sowie den Raffinerien in Gelsenkirchen-Scholven von EVONIK, NOWEGA und OGE auf den Transport von Wasserstoff umgestellt. Dieses Projekt ist das EVONIK Herzstück eines Umbaus des Chemieparks in Richtung „klimaneutrale Chemie“. Bereits Ende 2022 soll grüner Wasserstoff durch diese Pipelines fließen.

Aus Sicht der CDU Marl besteht somit auch in Marl die Möglichkeit einer Win-Win-Kooperation zwischen H2-Wirtschaft und Kommune. Für die Stadt bietet die Nähe zum Chemiepark die Möglichkeit, gate.ruhr von Beginn an als erstes klimaneutrales Gewerbe- und Industriegebiet in Deutschland zu etablieren. Aus diesem Grunde bitten wir die Verwaltung mit den Verantwortlichen bei EVONIK und E.ON Kontakt aufzunehmen und die Möglichkeit einer Nutzung der geplanten Wasserstoffleitung auch für gate.ruhr zu erörtern. Wir denken, dass diese Chance, das gemeinsame Ziel Klimaneutralität in Marl zu erreichen, nicht ungenutzt bleiben sollte und vor Ort gemeinsam von Politik und Verwaltung vorangetrieben werden muss.