Aufstieg zu neuen Ideen
Im derzeitigen Glaskasten könnten auch attraktive Räume für Veranstaltungen wie Lesungen entstehen, erläutert der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Dargel im Gespräch mit unserer Zeitung. Selbst Räume der Ratsfraktionen und bisherige Büros für Beigeordnete direkt über dem Glaskasten im Sitzungstrakt will die CDU zum Teil zu multifunktionalen Orten umwandeln, an denen sich Bürger treffen können. Bei allen bislang veröffentlichten Plänen war es nur um das Museum im Erd- und im Kellergeschoss des Rathauses gegangen. „Wir könnten auf diese Weise fünf zusätzliche Räume gewinnen“, erklärt Karl-Heinz Dargel und verweist auf große Besprechungszimmer, die nicht so häufig benötigt würden.
Weil auch die Spieliothek aus dem Marler Stern ins soziale Rathaus umziehen soll, und durch die Nähe zur Kinder- und Jugendbücherei Türmchen ergebe sich am Standort Glaskasten insgesamt ein attraktives Angebot für viele Marler Bürger. So argumentiert die CDU, die außerdem ein Bibliothekscafé und Gastronomie auf dem Vorplatz in ihr Konzept aufgenommen hat.
Die gläserne Fassade des Glaskastens soll bis an den Rand der darüber liegenden Rathausbalkone nach außen rücken. „Das ist möglich, ohne gegen Auflagen des Denkmalschutzes zu verstoßen“, betont der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Thomas Terhorst.
Dass die städtische Bücherei in die Jahre gekommen ist und dringenden Erneuerungsbedarf aufweist, hatten wir auch in unserer Zeitung bereits mehrfach berichtet – zuletzt musste die marode Elektrik repariert werden, weil es immer wieder zu Kurzschlüssen kam.
In der Stadtverwaltung gibt es, wie man hört, inzwischen ebenfalls Pläne, die Stadtbibliothek umzusiedeln. Allerdings soll die Bücherei demzufolge nicht ins Rathaus, sondern an den neuen Museumsstandort Hauptschule Kampstraße. Die Turnhalle soll dabei als Veranstaltungsraum genutzt werden.
„Der Umzug des Skulpturenmuseums ist eine Riesenchance“, sagt CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Dargel. „Aber wir glauben, dass in der Schule so viel Platz ist, dass noch mehr Einrichtungen dort unterkommen können.“ Im CDU-Konzept geht es zum Beispiel auch um eine zentrale Anlaufstelle für das Ehrenamt, die für die Kulturschaffenden in Marl da sein soll. „Wir möchten einen Kulturlotsen installieren und Hilfe zur Selbsthilfe geben“, erklärt Thomas Terhorst. Sein Vorschlag: ein Kulturverband, der für die Interessen von Kreativen in Marl eintritt.